Lehrling und Meister

Der Lehrling fragt den Meister, frustriert und verunsichert, nach unzähligem Scheitern und noch immer fehlender Erkenntnis: »Woher nimmst du deine Zuversicht? Woher nimmst du die Motivation weiterzumachen und nicht einfach aufzugeben? Wie schaffst du es, durch die Welt zu schreiten und nicht in der Einsamkeit zu versinken? Wie kannst du Teil der Welt sein, ohne so recht in sie hineinzupassen?«

Da sah der Meister den Lehrling an und lächelte und sprach »Ich sage ja zu all dem, was mir widerfährt. Ich sage ja zum Scheitern. Weil es dazu gehört. Ich sage ja zum Leben und ich sage ja zu der Welt, in der ich wandle, auch wenn ich nicht so recht in sie zu passen scheine. Ich umarme die Einsamkeit, weil auch sie einsam ist.« Dann nahm der Meister den Lehrling in den Arm, einfach so wie der Lehrling war, mit all dem Zweifel, all den Gefühlen und all der Angst und all dem Scheitern. Er nahm ihn einfach so in den Arm, wie er war. Denn er war vollkommen so, wie der Lehrling eben war. »In meine Welt passt du rein. Du wirst immer in meine Welt passen.« fügte der Meister hinzu und so verharrten beide in der Umarmung lächelnd.